Neue, zielgerichtete Therapien haben besonders beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom in den letzten Jahren für viele Patienten neue und besser verträgliche Therapieoptionen eröffnet. Besonders beim Adenokarzinom sind bereits eine Reihe von Mutationen bekannt, gegen die spezifische Therapeutika eingesetzt werden können. Die weltweiten Studien umfassen allerdings Patienten mit ethnischen, ökologischen und sozioökonomischen Hintergründen, die in Norddeutschland nicht häufig anzutreffen sind.
Es ist bekannt, dass speziell die Entstehung von Lungenkarzinomen stark von Umwelteinflüssen (Zigarettenrauch, Asbestexposition, etc.) abhängig ist. Daher stellt sich die Frage, ob die in den internationalen Studien erhaltenen Ergebnisse auf die hier untersuchten und behandelten Patienten eins zu eins übertragbar sind. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken untersuchen wir daher die Mutationsverteilung von EGFR, EML4-ALK, KRAS, BRAF, ROS1 und TP53 bei Lungenkarzinom-Patienten in Norddeutschland.
Roeper J et al. TP53 co-mutations as an independent prognostic factor in 2nd and further line therapy- EGFR mutated non-small cell lung cancer IV patients treated with osimertinib. Transl Lung Cancer Res 2022. Jan;11(1):4-13. doi: 10.21037/tlcr-21-754
Die prädiktive und prognostische Mutationsanalyse bei Lungenkarzinomen erfordert die Entnahme einer Lungenbiopsie. Die ist ein invasiver und für den Patienten mit signifikanten Beschwerden verbundener Eingriff. Lungenaspirate hingegen sind einfacher zu entnehmen und für den Patienten mit weniger Risiken und Problemen verbunden. In Kooperation mit der Lungenklinik Großhansdorf soll in diesem Projekt geklärt werden, ob sich verlässliche Mutationsanalysen für alle derzeit wesentlichen prädiktiven und prognostischen Marker (EGFR, EML4-ALK, KRAS, TP53) auch an Aspirationspräparaten durchführen lassen.
Roeper J et al. TP53 mutations as AN independent prognostic factor in 2nd AND FURTHER line THERAPY – EGFR mutated Non-Small Cell Lung Cancer IV PATIENTS treated with Osimertinib. Transl Lung Cancer Res 2021; Jan;11(1):4-13. doi: 10.21037/tlcr-21-754
Petersen I et al. EGFR immunohistochemistry as biomarker for antibody-based therapy of squamous NSCLC – Experience from the first ring trial of the German Quality Assurance Initiative for Pathology (QuIP ®). Pathol Res Pract 2017; Sept 213(12). doi: 10.1016/j.prp.2017.09.021
Roeper J et al. TP53 co-mutations in EGFR mutated patients in NSCLC stage IV: A strong predictive factor of ORR, PFS and OS in EGFR mt+ NSCLC. Oncotarget 2020; Jan 21;11(3):250-264. doi: 10.18632/oncotarget.27430